Donnerstag, 19. Juli 2007

neulich unter deck

Stuhlkreis, Hitze, der Raum ist keine 1,80 hoch. Kein Lüftchen weht.
Es riecht nach Mensch. Schweiß rinnt tropfnass an den Körpern herunter. Einer spricht es aus :

Gendertrouble

Da stehts nun im Raum, das große Wort, das Thema schlechthin und irgendwie fühlt man sich ob nun mit oder ohne ****** gleich angepisst und tüfftelt gedanklich verbale Verteidigungsstrategien aus, denn womöglich werden Gespräche dieser Natur etwas unangenehm.
Ich für meinen Teil versuche meine Kommentare so neutral wie möglich zurecht zu basteln, ohne mich dabei selbst ins Aus zu manövrieren, in dem man mich schon am 1. Tag der langen Woche als Emanze/Feministin abstempelt. Ich weiß trotzdem noch nicht so richtig was es mit der Themenwahl auf sich hat und mich beschleicht das Gefühl, das sich alles im Kreis dreht. " Ja, muss ich mich minderwertig fühlen, nur weil ich keine Gebärmutter habe?" ... "Können Männer wirklich besser Auto fahren als Frauen?" ... "Wieso gehören auf Motorädern nackte Brüste?"...
Langsam geht mir das alles so ziemlich auf den Gender. Ha - Ha !!! Wortspielkasse.
Trotzdem verfängt sich das Thema irgendwie in meinen Gehirnwindungen. Zwangsläufig kommt es dazu,dass ich mich permanent mit Irgendjemanden über diesen Gendertrouble unterhalte. Es ist nicht so, dass dadurch ein komplett neues Weltbild entsteht. Viel eher stelle ich diese Emanzipationsgedöns ein bisschen ganzschön in Frage. Natürlich werden wir mit einem spezifischen Geschlecht geboren (die meißten zumindest, etwa 98%) und rutschen mit diesem in gesellschaftliche Konventionen, die uns zu dem machen, was wir dem Gender nach sein sollten. Aber ganz unabhängig von unserem Geschlecht haben wir doch alle individuelle Bedürfnisse, die auf Grund von Charaktereigenschaften die Gendergrenzen, wie sie vorgegeben/vorgelebt werden, überschreiten. Das ist ja irgendwie klar. Trotzdem frage ich mich, warum diese hochgepriesene Gleichberechtigung nicht gelebt werden kann, ohne automatisch von der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden. Wer, bitte schön lacht den nicht über Jungs, die gern im Sport Bändertanz belegen wollen oder mit großer Leidenschaft und Küchenschürze einen Haushalt managen?? " So ne Schwuchtel... ". Von den vermeindlichen Mannsweiber mal ganz abgesehen. Ihr wisst, was ich meine. Gleichberechtigung hin oder her,..blabla.. "Frauen verdienen weniger und müssen mehr in Führungspositionen",... ja, das sind Dinge, die sich irgendwie vielleicht ändern lassen.
Aber ist diese "100% Gleichberechtigung" überhaupt gewollt? Und wenn, überhaupt durchführbar? Oder bleiben Männchen und Weibchen und ihr grundtypisch anerzogenen Verhaltensweisen/Interessen etc. lieber unter sich?Bieten diese Grenzen nicht sogar einen Schutzraum?
Trotzdem müssen in vielen Menschenköpfen mit Vorurteilen aufgeräumt werden, um den Umgang miteinader zu erleichtern, um diese hässlichen Konfrontationskurse (wie oben angedeutet) zu entschärfen und mit diesen Wettbewerben, ob Frauen oder Mäner irgendwas besser können, aufzuhören.

Mir ist das ja persönlich nicht ganz so wichtig. Oder vielleicht doch??? Nein, ja???...,na da sind noch andere Sachen, die mich in Bezug auf gender nerven: FHMPlakate in Männerwgs. Aber ich bin nicht die Zielgruppe und werde dieser auch Dank meines Geschlechts auch nie angehören. Aber das ist eine andere Geschichte und die heben wir uns auf..
Ich brauch ne Auszeit zwischen mir, Gendertrouble & Co.

Hilde

4 Kommentare:

io hat gesagt…

sehr gute gedanken zum thema Hilde hast du lust sie noch einmal in unserer großen runde vorzutragen...

ne aber echt. ich stimme droßtenteil mit dir überein
respekt

artick hat gesagt…

oh vielen dank... öhm..naja..ich weiß nicht, ob das überhaupt jemand hören möchte. mal schauen, wenn ich gefragt werd mach ichs, sonst dräng ich mich ne auf.

artick hat gesagt…

Ich find's eigentlich nur schade, dass viele Mädels und Frauen befürchten abgestempelt zu werden, wenn sie den Mund aufmachen. Dabei ist es schon irgendwie wichtig.
Wenn ich aufgrund meines Geschlechts diskriminiert werde, ist das auch nichts anderes als wenn jemand wegen seiner Hautfarbe diskriminiert wird.
Und wenn ich irgendwelche Eigenschaften zu gesprochen bekomme aufgrund meines Geschlechts (Frauen sind sensibler und Männer haben bessere Orientierung), dann ist das das Selbe als wenn jemand meint alle Russen würden statt Wasser Wodka trinken. Also irgendwie kann man sich halt in solchen Dingen verrennen und wenn es dann heißt Frauen oder Männer können und dürfen halt irgendwas nicht, weil sie halt ein Mann/Frau sind wird's kritisch.

Dies nur als kleine Ergänzung

Das Julchen

artick hat gesagt…

stimmt, da hast du vollkommen recht. schöner vergleich,..leider ist das in der realität nicht in den köpfen drinn.